Es ist der Geist, der sich den Körper baut.
(Friedrich Schiller, deutscher Dichter)
Die OECD und die EU-Kommission veröffentlichten 2018 einen Bericht zur Gesundheit in Europa*. Jeder sechste EU-Bürger hat psychische Gesundheitsprobleme, was eine enorme finanzielle Belastung für die Wirtschaft und die Sozialsysteme darstellt. Die Gesamtkosten werden auf über 600 Milliarden Euro geschätzt.
Seit vielen Jahren engagiert sich die Münchener Schachstiftung bei der Integration von Autisten, Senioren, psychisch belasteten Kindern und sozial benachteiligten Kindern, wobei mit Schulen, Krankenhäusern, Sozialverbänden und karitativen Einrichtungen kooperiert wird.
Schach als Therapie hat sich in unterschiedlichen Bereichen als erfolgreich erwiesen. In 2013 wurde in Spanien das Schachprojekt CHESS4ADHD.COM entwickelt, um Kindern und Erwachsenen zu helfen, die unter ADHS leiden.
Lehrer beobachteten, dass aggressive Kinder, die regelmäßig Schach spielen, sich weniger aggressiv verhielten. Schach fördert die zwischenmenschliche Kommunikation und damit die Integration. In Südafrika gelang es, das Schweigen an einer Schule mittels Schach zu brechen, um offen über HIV, Sex und Prävention zu sprechen. In Bulgarien setzt der Verein "Chovekolubie" seit mehr als 25 Jahren auf Schach als Therapie für Menschen mit unterschiedlichen psychischen Störungen. Schach bewährte sich ebenfalls bei der Behandlung von Suchtpatienten
Um Demenz vorzubeugen, wird regelmäßig empfohlen, sich aktiv zu bewegen, sich gesund zu ernähren und geistig fit zu halten. Schach ist eine exzellente Möglichkeit, seinen Geist wach zu halten.
Wissenschaftliche Studien belegen die therapeutischen und prophylaktischen Eigenschaften von Schach. Die Schachtherapie entwickelt sich zu einem neuen Trend und könnte die Arbeit der Sozialpädagogen und Psychotherapeuten erleichtern. Die schon vorhandenen Studien auf diesem Gebiet zeigen, dass auch für die moderne Gesellschaft von heute das Schach eine immense Bereicherung ist.
* Link: Bericht zur Gesundheit in Europa / report on health in Europe / rapport sur la santé en Europe