Am Vergangenen Freitag, dem 15.03.2024, wurde die einzigartige Ausstellung „Schach & Porzellan. Die Welt auf 64 Feldern.“ mit viel Pomp eröffnet. Unter den zahlreichen Besuchern, es sollen ca. 200 gewesen sein, waren Gäste aus Politik wie Florian Luderschmid (Regierungspräsident der Regierung von Oberfranken), Wirtschaft wie Toralf Kirschneck (Sponsor) und Sport wie Ingrid Lauterbach (Präsidentin des Deutschen Schachbundes), die Mitglieder des Fördervereins des Museums sowie den Ehrengästen Dr. Thomas Thomsen, Reinhard Berg und Dr. Helmut Pfleger.
Die Eröffnungsveranstaltung war bis ins kleinste Detail hervorragend geplant. Die Formen und Farben des Schachspiels standen für die Innengestaltung, die Dekoration, der reichhaltige Imbiss und die leckeren Süßigkeiten Pate. Die honorigen Gäste richteten Gruß- und Dankesworte an die Besucher, Unterstützer und Leihgeber. Dr. Helmut Pfleger richtete in seiner launigen Ansprache einen Seitenhieb in Richtung bayrischer Landespolitik. Er wünscht sich, dass an bayrischen Schulen weiterhin den künstlerischen Fächern genug Raum gegeben wird, statt diese zu kürzen. Die anwesenden Gäste unterstützten diese Sichtweise mit lautem Beifall.
Die Museumsdirektorin Anna Dziwetzki schwärmte von ihrer Hauptkuratorin Petra Werner, die sich blendend in die für viele mystische Welt des Schachs einarbeitete. Sie versah den prächtigen Ausstellungskatalog mit gut recherchierten Inhalten. Ihre Führung durch die Ausstellung war kurzweilig und spannend, denn sie gefiel den Besuchern durch umfangreiches Wissen, dass nur so aus ihr heraussprudelt. Nicht umsonst pries Anna Dziwetzki ihre Kuratorin als wandelndes Museumslexikon an. Es lohnt sich, bei Besuch des Museums auch eine Führung dazu zu buchen. Da werden die Figuren förmlich lebendig.
„Toys“ Schachspiel mit Porzellanbrett, Entwurf Barbara Flügel, 2000 |
Die Hauptkuratorin Petra Werner staunte, wie viele Menschen weltweit Schach spielen. Sie ahnte noch nicht, in welche eine bunte und vielfältige Welt sie eintauchen wird, als sie begann, sich mit dem schwarz-weißen Spiel zu beschäftigen. So bekam die indische Schachweisheit „Das Schachspiel ist wie ein See, in dem eine Mücke baden und ein Elefant ertrinken kann.“ eine weitere Bedeutung. Um die unzähligen Ausstellungsstücke und die unterschiedlichen Welten zu ordnen, wurden sieben Themenwelten in der Ausstellung kreiert:
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- Fremde Völker und Kulturen
- Mythologie, Moral und Fabelwesen
- Formen und Ornamente
- Tiere auf dem Schachbrett
- Kurioses und Besonderes
- Berühmt und Historisch
- Erotik, Flirt und Zeitvertreib
Schachspiel „Seetiere“, Entwurf: Max Esser, 1923; Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen, Meißen; Höhe König 8,5 cm, Bauer 2,3 cm, Porzellanbrett 52 cm x 52 cm, Höhe 5 cm;
Foto: Jahreiss. foto film design, Hohenberg a. d. Eger |
Detailansicht |
Auch andere Tiere wie Geparden, Mäuse, Katzen, Schafe, Frösche, Hühner und Fabelwesen haben sich auf den Schachbrettern aufgestellt. Die Künstler lebten ihre Fantasie aus. Die Schachspiele strotzen vor Einfallsreichtum, zeigen exzellente filigrane Ausarbeitungen der einzelnen Figuren und alles leuchtet in der Vielfalt der Farben. Es gibt sogar ein Schachspiel, deren Figuren bisher sicher Whisky aufbewahren. Mit viel Liebe zum Detail wurden die ungewöhnlichen Schachfiguren, einmal Fingerhüte, das andere Mal Miniaturservices gestaltet:
Fingerhüte-Schachspiel, Porzellanmanufaktur Rudolf Kämmer, 1960 |
Schachspiel „Teeservice gegen Kaffeeservice“, Entwurf Jurij Garanin, 1980 |
So viel königliches und prächtiges Schach über mehrere Jahrhunderte wie in dieser Ausstellung wird es wohl so schnell nicht wieder zu sehen geben. Der Fotopoint für Erinnerungsfoto ist ein Mini-Schachcafé. Für so wenig Geld so viel bunte Schachwelt erleben, ist einzigartig in Deutschland. Hier sind alle Daten zur Ausstellung und den aktuellen Veranstaltungen des Begleitprogrammes. Ausstellungsdauer: 16. März bis 13. Oktober 2024
Dose in Form von zwei Schachspielern, Entwurf: Jurij Garanin, 1980 | Schachspielendes Paar, Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur, 2. Hälfte 20. Jahrhundert |
Weitere Infos zur Ausstellung können auch hier nachgelesen werden.